Philosophie und Definitionen
Definitionen - Nur ein Anfang
Lassen Sie uns zunächst herausfinden, was „Würde“ bedeutet.
Vom althochdeutschen „wirdi“ oder mittelhochdeutschen“ wirde“ können wir erkennen, dass dieser Begriff mit „Wert“ zusammen hängt. Sicher gibt das jeweilige Wort in Ihrer Sprache auch Aufschluss über Inhalte und Bedeutung.
Als erster hat der Renaissance Philosoph Pico della Mirandola den Begriff „Würde des Menschen“ formuliert. In seiner Rede „De hominis dignitate“ (1486/87) (lat.: Von der Würde des Menschen) zeigt er auf, dass der Mensch frei nach seinem eigenen Willen sich selbst seine Natur bestimmt.
Pico della Mirandola betonte die Freiheit des Menschen und seine von Gott verliehene Fähigkeit, zur Schau der tiefsten Geheimnisse des Universums aufzusteigen. Wörtlich sagt er: „Welch übergroßes und bewundernswertes Glück des Menschen, dem gegeben ist, zu haben, was er wünscht und zu sein, was er zu sein verlangt.“ Richard Bach lässt seine Möwe Jonathan dasselbe mit den Worten sagen: „...Wir sind frei, wir können fliegen, wohin wir wollen, und sein, was wir sind...
Der Philosoph Immanuel Kant sprach von der universellen Würde, die jedem einzelnen Menschen innewohnt. Er sagte: „Der Mensch ehrt die Würde der Menschheit in seiner eigenen Person, hat Anspruch darauf, dass die Menschheit in seiner Person die Achtung der anderen Menschen erfährt und ist seinerseits dazu verpflichtet, die Menschheit im Nächsten zu achten….“
Das bedeutet, dass es wichtig ist, sich zunächst selbst Würde zuzugestehen, frei zu sein über jeden Zweifel, dass man Würde hat. Würde ist eine immanente Eigenschaft des Menschen, ein Wesensmerkmal, unabhängig von allen anderen Eigenschaften wie Alter, Intelligenz, Fähigkeiten, Geschlechtszugehörigkeit.